ljiljani
Um es nicht zu vergessen Memorialfonds Veröffentlicht im Mai 2013 Ermöglicht dank der:
Općina Bursa Turska Gemeinde Bursa,
die Türkei
Općina Bursa Turska Gemeinde Altstadt
Sarajevo
Memorijal kovači Alija Izetbegović
Memorial Kovači Alija Izetbegović
Historijska čitanka Posjetite...
Geschichtsbuch Besuchen Sie...

Memorial Kovači

Memorijal Kovači

Der Fonds des Sarajevo Kantons für den Aufbau und Erhaltung von Friedhöfen der Märtyrer (Shaheed) und gefallenen Kämpfer, von Memorialzentren und Gedenkstätten für die Opfer des Genozids - der Memorialfonds – ist eine einzigartige Verwaltungsinstitution in Bosnien-Herzegowina. Er wurde 1997 von der Versammlung des Sarajevos Kantons gegründet. Die Haupttätigkeit des Fonds ist die Aufstellung der Grabsteine für Märtyrer und gefallene Kämpfer während der Aggression auf Bosnien-Herzegowina, sowie der Aufbau, Schutz und Wartung der Friedhöfe der Märtyrer und gefallenen Kämpfer.

Durch seine Aktivitäten arbeitet der Memorialfonds mit den Glaubensgemeinschaften, Veteransvereinen, Vereinen der Familien der Märtyrer, zuständigen Staatsinstitutionen und NGOs zwecks des Schutzes und Verhinderung von Verwüstungen der Grabsteine der Märtyrer und gefallenen Kämpfer und Wiederherstellung der adäquaten Symbole auf den Friedhöfen der Märtyrer und gefallenen Kämpfer  zusammen. Neben diesen Aktivitäten  gestaltet, wartet und baut der Memorialfonds vorgesehene Bau- und Hortikulturinhalte auf den Friedhöfen und einigen Gräbern der gefallenen Angehörigen der Streitkräfte der Republik Bosnien-Herzegowinas. Der Memorialfonds organisiert und führt Spenderkonferenzen durch, um die Mittel für den Aufbau, Schutz und Erhaltung der Friedhöfe der Märtyrer und gefallenen Kämpfer zu sammeln. Ein wichtiges Segment in den Aktivitäten des Fonds ist die Organisation von Tagungen und Veranstaltungen, die das Stärken des Bewusstseins für die Pflege der Errungenschaften des Verteidigungs- und Befreiungskrieges 1992-1995, des Volksbefreiungskrieges 1941-1945, sowie der Errungenschaften des Antifaschismus zum Ziel haben, was die primäre Aufgabe dieser Institution ist. Obwohl der Fonds nicht auf der Ebene des Staates Bosnien-Herzegowinas gegründet wurde, haben wir mit Hartnäckigkeit und Verständnis der anderen Regierungsebenen in der Föderation Bosnien und Herzegowina geschafft, dass sich die Regierung der Föderation Bosnien Herzegowina, sowie einige Kantone, Städte und Gemeinde am Budget des Memorialfonds beteiligen, und haben so die führende Rolle in den Tätigkeiten dieser Art in Bosnien-Herzegowina übernommen. Dank der Ausdauer der Fondsverwaltung wurden viele Projekte in ganz Bosnien-Herzegowina auf den Plätzen der Ruhestätte der Märtyrer und gefallenen Kämpfer Bosnien-Herzegowinas verwirklicht. Die Bewahrung des Andenkens an die besten Söhne unserer Heimat, die Erinnerung an ihre großen Taten, die Durchführung von Veranstaltungen, die Erinnerungen an ihre Gestalt und Taten zurückrufen, bauen das Bewusstsein über die absoluten Werte der demokratischen Gesellschaft auf: Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung aller Völker auf dem Territorium Bosnien-Herzegowinas.

Tunel spasa

Der Memorialfonds versucht alle Gedenkobjekte, Räumlichkeiten und Symbole, die den tausendjährigen Kampf für Bosnien-Herzegowina bezeugen, zu revitalisieren. Ein unverzichtbares Symbol, unter dem alle unsere Aktivitäten durchgeführt werden, ist die Variation der bosnischen Lilien als ausdrücklicher  graphischer Ausdruck der Staatlichkeit Bosnien-Herzegowinas durch seine Geschichte.

Die Siluette des Grabsteines der Märtyrer mit dem Symbol der Lilie ist das Wahrzeihen des Memorialfonds. Sie trägt die Botschaft und eine klare Orientierung für die Pflege der Erinnerungskultur und Errungenschaften des Verteidigungs- und Befreiungskrieges (VBK) 1992-1995 in sich. Die Lilie ist auf allen Gedenkstätten für Märtyrer und gefallene Kämpfer Bosnien-Herzegowinas als Ausdruck einheitlichen Kampfes der Völker Bosnien-Herzegowinas für die Freiheit und Unabhängigkeit unerlässlich.

Die Mission des Fonds wird durch drei Zuständigkeiten definiert:

Bau und Aufstellung der Grabsteine für Märtyrer und gefallene Kämpfer 1992-1995,

Schutz und Erhaltung der Friedhöfe der Märtyrer und gefallenen Kämpfer, Memorialzentren und Gedenkstätte für die Opfer des Genozids und

Pflege der Errungenschaften des VBKs 1992-1995 über die Gestalt und das Werk des Märtyrers und gefallenen Kämpfers, sowie des Volksbefreiungskrieges 1941-1945 und des Antifaschismus.

Eine der wesentlichen Aufgaben des Fonds ist die Verwirklichung des Projektes für den Aufbau des Memorialzentrums Kovači. Die Umsetzung der geplanten Aktivitäten führt der Memorialfonds unter der Verwendung eigener Ressourcen und Potenziale, mit ausgebildetem Personal und adäquater Technik, verantwortungsbewusst, planmäßig und fachlich durch.

Seit seinem Bestehen verwirklichte der Fonds 421 Projekte des Baus der Friedhöfe und stellte 8.779 Grabsteinaufschriften auf, wovon 341 Projekte des Baus im Gebiet des Kantons Sarajevo verwirklicht und 8.363 der Grabsteinaufschriften aufgestellt wurden. In der Föderation Bosnien und Herzegowina wurden 56 Projekte des Baus verwirklicht und 324 Grabsteine aufgestellt, und in der Republika Srpska wurden 24 Projekte verwirklicht und 92 Grabsteine aufgestellt. Als Ausdruck der Pflege der Errungenschaften des Verteidigungs- und Befreiungskrieges 1992-1995 wurden 37 Kulturprojekte (Werbematerial, CDs, DVDs, Publikationen, Bücher, Flyers, Dokumentarfilme und Kataloge des Memorialfonds) verwirklicht.

Parallel zur Aufstellung der einheitlichen Gedenkstätte für die Kämpfer der Armee der Republik Bosnien-Herzegowina im Kanton Sarajevo, realisierte der Memorialfonds mit seinen eigenen Potenzialen und vorhandenen Mitteln das Projekt der Aufstellung der moslemischen Grabsteine auf dem ganzen Gebiet Bosnien-Herzegowinas. Ebenfalls wurden auf dem ganzen Gebiet Bosnien-Herzegowina moslemische Friedhöfe, Gräber für die Volkshelden (dort, wo es bezüglich des Raums möglich war), Memorialzentren, Gedenkstätte und Glücksbrunnen gebaut, und dies alles im Einklang mit den materiell-technischen Kapazitäten des Fonds.

Der Memorialfonds bedankt sich aufrichtig an alle Staatsinstitutionen, die eine selbstlose Unterstützung und Hilfe für die Tätigkeiten des Fonds leisten, und besonderer Dank geht an alle unseren Spender und gutgesinnten Einzelnen und Organisationen, die unsere Aktivitäten unterstützen.

Vergessen wir unsere Märtyrer und gefallenen Kämpfer nicht! Denn, wenn wir sie vergessen, haben wir uns selbst vergessen, und somit gefährden wir unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder.

Memorijal Kovači

Das Museum “Alije Izetbegović”

Muzej Alije Izetbegovića

Das Museum „Alije Izetbegovića" wurde am 19. Oktober 2007 eröffnet, genau vier Jahre nach der Übersiedlung des Präsidenten ins Jenseits. Es gehört zu den jüngsten kulturell-historischen Einrichtungen auf dem Gebiet Bosnien-Herzegowinas. Ursprünglich war das Museum eine der Dependancen des Museums von Sarajevo, und nach dem Erlass der Versammlung des Kantons Sarajevos am 31. Dezember 2009 wurde es zur selbständigen öffentlichen Einrichtung. Durch diesen Akt werden größere Möglichkeiten für eine erfolgreiche kulturelle und gesellschaftliche Arbeit dieser Institution  eröffnet.

Das Museum „Alije Izetbegovića" befindet sich in den Tortürmen Ploča und Širokac, die im Rahmen der Altstadt Vratnik liegen. Diese bauliche Gesamtheit hat einen enormen historischen Wert, und deshalb wurde diese im März 2005 zum Nationaldenkmal erklärt.

Die andauernde Museumsausstellung befindet sich in den erwähnten Türmen. Im Turm Ploča  wird das Leben von Alija Izetbegović als einfacher Mensch, Politiker und Staatsoberhaupt  chronologisch durch Text und Fotos gezeigt. Im Turm Širokac ist die Museumsausstellung Alija Izetbegović als Oberkommandant und der Organisation der Abwehr gegen Aggression auf Bosnien-Herzegowina, sowie allen, die sich an der Verteidigung beteiligten, gewidmet.

Das Museum „Alije Izetbegović" stellt das Museum für einen Zeitgenosse, der sein Leben und seinen Kampf dem Heimatland und einer besseren Zukunft für die Völker, die in diesem leben, dar. Die Geschichte über das Leben von Alije Izetbegović, dem ersten Präsidenten der unabhängigen Republik Bosnien-Herzegowina vervollständigte die seit Jahrhunderten leerstehenden alten Türme und wies damit auf die Kontinuität Bosniens hin. Die Festung und der Turm stellen das Symbol der Verteidigung und Freiheit, für die Alija Izetbegovic während seines ganzen Lebens kämpfte, dar. Deshalb haben diese Steintürme, in denen sich das Museum befindet, eine symbolische Bedeutung, weil sie eine historische Verbindung zwischen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darstellen.

Das Museum ist  eine der jüngsten Institutionen dieser Art in Bosnien-Herzegowina und fördert seine Tatsachen nicht aus der Vergangenheit. In moderner Zeit entstanden, gibt das Museum „Alija Izetbegović" auf moderne Art und Weise Antworten auf die in der Vergangenheit gestellten  Fragen, es bietet aber auch die Basis für die Zukunft. Mit einem objektiven Ansatz fördert das Museum die jungen Leute, Intellektuelle, Forscher…, mit ihren Fachkenntnissen an das Schreiben der Geschichte heranzugehen. An das Schreiben der Geschichte, die, nach dem Leben von Alija Izetbegović beurteilend, eine einzige positive Spur hinterlassen kann, wenn sie mit der Wahrheit geschrieben wird.

Muzej Alije Izetbegovića

Alija Izetbegović

08.08.1925. - 19.10.2003
 

Alija Izetbegović wurde am 8. August 1925 in Bosanski Šamac geboren. Drei Jahre später übersiedelt seine Familie nach Sarajevo. Während des Zweiten Weltkrieges tritt Izetbegović der Organisation „Junge Muslime", die meistens Studenten versammelt und ein sehr starkes antifaschistisches und antikommunistisches Programm hat, bei. Diese Organisation widersetzte sich der Zerstörung von religiösen Institutionen und traditionellen Werten des muslimischen Volkes in Bosnien und Herzegowina, mit der  die Kommunisten bei der Machtübernahme begannen, durchzuführen. Am Ende des Krieges führt die Organisation ihre Arbeit fort und diese gerät wegen ihrer Tätigkeiten  mit der neuen Regierung in Konflikt, weshalb es zu Verhaftungen ihrer Mitglieder kommt. Im Jahr 1946 wurde Izetbegović verhaftet und er blieb bis 1949 im Gefängnis. Nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis setzt er die Arbeit mit „Jungen Muslimen" fort, allerdings wurden die Verfolgungen der kommunistischen Regierung  immer stärker, mehrere Angehörige wurden zum Tode verurteilt, und diese Organisation starb offiziell. Ihre Idee wird aber weiterhin bei inoffiziellen und privaten Beisammensein gewahrt. Izetbegović besucht die Fakultät für Agrarwissenschaften, was er aber nach drei Jahren abbricht. Er diplomierte im Jahr 1956 auf der rechtwissenschaftlichen Fakultät in Sarajevo.

Neben den regulären Arbeiten, die er in einer Baufirma verrichtet, gibt Izetbegović sein Interesse an Philosophie und Literatur, sowie globalen Systemen, wie dem Kommunismus und Kapitalismus, und natürlich am Islam und Problemen der islamische Welt nicht auf. Im Jahr 1969 machte er den Entwurf für die „islamische Deklaration" , 1970 machte er diese fertig und veröffentlichte sie.  Das Buch „Der Islam zwischen Ost und West" schrieb Izetbegović noch im Jahre 1946. Dieses seiner bekanntesten Werke wurde später ergänzt und im Jahr 1984 in Kanada in der englischen Sprache veröffentlicht. Im Jahr 1983 wurde er samt zwölf bosniakischen Intellektuellen  von der kommunistischen Regierung wegen seines intellektuellen Engagements im glorreichen  „Sarajevo Prozess" zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Während dieses montierten Prozesses kamen aus Jugoslawien und der Welt zahlreiche Proteste und Petitionen für die Freilassung dieser Angeklagten, unter anderem auch die Petition von Predrag Matvejević, Danilo Kiš, Cirilo Zlobec, vom internationalen PEN-Zentrum, von der Organisation der islamischen Konferenz, sowie von den zwanzig bekanntesten Dichtern und Akademiker Belgrads. Während des Gefängnisaufenthalts schöpfte er Energie von seinem Glauben und starker Unterstützung seiner Familie.

Im November 1988 kam Alija Izetbegović nach dem Beschluss der Versammlung Jugoslawiens zur Begnadigung aller wegen verbalen Delikts verurteilten Häftlinge  aus dem Gefängnis. Die Situation in Jugoslawien war deutlich anders als diejenige vor einigen Jahren:  aus Slowenien und Kroatien kamen Forderungen zur Demokratisierung der Gesellschaft und Einführung eines mehrparteilichen politischen Systems. Bald kam es zum Fall der Berliner Mauer, es fielen einer nach dem anderen Bolschewiken Regierungen weltweit.  Alija Izetbegović hatte kein Dilemma: sein Ziel war eine starke politische Bildung von Bosniaken.  Am 27. März 1990 fand eine Pressekonferenz, auf der  die Gründung der Partei der demokratischen Aktion (SDA) verkündet wurde, womit der Prozess zur Demokratisierung der Gesellschaft und Einführung eines mehrparteilichen Systems in Bosnien-Herzegowina geöffnet wurde, statt. Auf der Gründerversammlung wurde Alija Izetbegović zum Parteipräsidenten gewählt. Die ersten mehrparteilichen Wahlen fanden am 18. November 1990 statt. Die Partei der demokratischen Aktion erhielt 86 der 240 Abgeordnetenmandate und drei Sitze in der Sieben-Mitglieder Präsidentschaft der Republik Bosnien-Herzegowina.  Auf der konstituierenden Versammlung der Präsidentschaft Bosnien-Herzegowina wurde Alija Izetbegović zum Präsidenten gewählt. Alija Izetbegović fand den Fortbestand und die Demokratisierung Jugoslawiens als Schlüsselelement zur friedlichen Lösung der Krise. Deshalb nahm er an der Arbeit der Präsidentschaft von sozialistischer föderativer Republik Jugoslawien aktiv teil. Bei diesen Besprechungen versuchte man erfolglos, das Schicksal Jugoslawiens auf friedliche Weise zu lösen.  Ein solcher letzter Versuch war die Plattform, die der Präsident Izetbegović  und der Präsident der damaliger Republik Mazedonien Kiro Gligorov  erstellten und die eine „arithmetische Föderation" bzw. dass Jugoslawien statt einem Bundesstaat ein Bund von Staaten wird, vorsah. Dieser Plan wurde sehr positiv beurteilt, aber diesen stürzte die destruktive politische Achse Belgrad-Agram. In Bemühungen, einer friedlichen Lösung des Konfliktes beizutragen, beschloss die Präsidentschaft Bosnien-Herzegowinas, mit Izetbegović an der Spitze, keine Soldaten und Reservisten aus Bosnien-Herzegowina zum Kriegsfeld nach Kroatien zu schicken.

Bosnien -Herzegowina stellte am 20. Dezember 1991 der Europäischen Gemeinschaft den Antrag auf die Unabhängigkeitsanerkennung und am 25. Dezember desselben Jahres beschloss es ein Referendum darüber auszuschreiben. Aufgrund der Brüsseler Deklaration der Europäischen Gemeinschaft vom 13. Dezember 1991, verabschiedete die Versammlung Bosnien-Herzegowinas am 20. Januar 1992 das Memorandum zur Unabhängigkeit. Die Referendumsfrage lautete: „Sind sie für ein souveränes und unabhängiges Bosnien-Herzegowina, einen Staat gleichberechtigter Bürger, Völker Bosnien-Herzegowinas – Muslime, Serben, Kroaten und Angehörigen anderer Völker, die in dem Staat leben?" Das Referendum fand am 19. Februar und 1. März 1992 statt, 63,95% der Bürger beteiligten sich, 99% von denen  stimmten für ein unabhängiges  Bosnien-Herzegowina. Die Anführer der bosnischen Serben bestritten dieses Referendum. In dieser dramatischen Zeit knüpfte Präsident Izetbegović seine ersten, aber sehr bedeutenden internationale Kontakte. All diese Treffen nutzte er, um einen dringenden Bedarf nach einer friedlichen Lösung der Krise im ganzen Gebiet Jugoslawiens, und besonders in Bosnien-Herzegowina, hervorzuheben.

Aufgrund der Ergebnisse des Referendums erkannte die Europäische Gemeinschaft am 6 April 1992 Bosnien-Herzegowina an, und die Vereinigten Staaten taten es ein Tag später. Am gleichen Tag leiteten der Anführer bosnischer Serben, Radovan Karadzic, und der Präsident Serbiens, Slobodan Milosevic,  einen militärischen Angriff auf den international anerkannten Staat Bosnien-Herzegowina, einschließlich die Belagerung Sarajewos, ein. Unter den schwierigen Bedingungen der Aggression beschloss die Präsidentschaft Bosnien-Herzegowinas, mit Alija Izetbegović an der Spitze, die Gründung der Armee Bosnien-Herzegowinas und der Kriegsregierung. Einer der wichtigsten Beschlüsse war auch jener, dass die Präsidentschaft im belagerten Sarajewo bleibt. Alija Izetbegović setzte sich für einen einheitlichen, bürgerlichen, multiethnischen Staat Bosnien-Herzegowina in seinen historischen Grenzen ein und in diesem Sinne legte er die Politik und den Kampf als einen Befreiungskrieg fest.  Auf dem Rückweg von den Friedensverhandlungen in Lissabon  wurde er, samt seiner Tochter Sabina, die offizielle Übersetzerin war, und dem Regierungsvizepräsidenten  Zlatko Lagumdžija, am 2. Mai 1992 auf dem Flughafen in Sarajewo von der jugoslawischen Volksarmee in Gefangenschaft genommen. Dies war einer der dramatischsten Tage in Sarajewo als die Verteidigungskräfte die entscheidende Schlacht für die Stadt, aber auch den Staat, führten. Während der Aggression wurde das Präsidentschaftsgebäude Bosnien-Herzegowinas von Scharfschützen und Artillerieprojektilen  beschossen. Im und um das Gebäude selbst kamen 57 Menschen ums Leben. Am Ende des Krieges wurde das Gebäude auch mit modifizierten Fliegerbomben beschossen. Izetbegović war, wie auch alle Bürger von Sarajewo,  während der Stadtbelagerung stets das Ziel von Artillerieangriffen. Während des Verteidigungskrieges versetzte der Präsident der Republik Kroatien Franjo Tuđman, Bosnien-Herzegowina einen schweren Schlag, indem er die kroatischen kollaborationistischen Kräfte unter Kontrolle der kroatischen Armee setzte und ein parastaatliches Gebilde „Herzeg-Bosna" installierte und somit sich in die Aggression auf Bosnien-Herzegowina einschaltete.

Während der Aggression auf Bosnien-Herzegowina und des Genozids an den Bosniaken musste Präsident Izetbegović die schwierigsten Entscheidungen treffen. Er nahm an allen von der internationalen Gemeinschaft organisierten  Friedensverhandlungen teil. In Europa, Amerika, Afrika und Asien, auf zahlreichen Konferenzen und Treffen, insbesondere bei den Vereinten Nationen, warnte er vor den Grausamkeiten, die in Bosnien-Herzegowina, dem die UN und die mächtigsten Länder des Westens die Verteidigung aufgrund der Einführung des Waffenembargos erschwerten, passieren. Unter seinem Vorsitz traf die Präsidentschaft Bosnien-Herzegowinas  als Oberkommando von den Streitkräften auch große und schwierige Beschlüsse, insbesondere über die Stärkung und Aufrüstung der Armee Bosnien-Herzegowinas, ungeachtet des internationalen illegalen Embargos. Solche Politik führte im Laufe der Zeit zur Änderungen von Verhältnissen der Kräfte auf dem Schlachtfeld und somit auch zur Stärkung der Verhandlungspositionen der bosnisch-herzegowinischen Delegation. Während des Krieges traf sich Izetbegović als Präsident eines international anerkannten Staates, auf dessen Seite die internationalen Gesetze, die Gerechtigkeit und die Wahrheit standen, mit vielen Präsidenten und Vertretern der westlichen Ländern. Bei seinen Auftritten war er aufrichtig und wies offen auf ihre Versäumnisse hin. Doch ihre Politik des „Nichteinmischens" erschwerte wesentlich die Verteidigung. Im Osten, in der islamischen Welt, wurde er als Symbol eines gerechten Kampfes für die Muslime und andere Antifaschisten in Bosnien-Herzegowina betrachtet. Die islamischen Länder sahen ein, dass durch die Aggression auf Bosnien-Herzegowina das muslimische und bosniakische Volk das Gefährdetste war, weil es das Hindernis zur Verteilung des Landes zwischen zwei Nachbarländern darstellte. Deshalb halfen diese Länder von ganzem Herzen dem gerechten Kampf Bosnien-Herzegowinas. Die Hartnäckigkeit des Präsidenten  Izetbegović beim Beweisen der Wahrheit, die Vorrückung der Armee Bosnien-Herzegowinas auf dem Schlachtfeld, die Schwächung  der Moral der Angreifer und der begangene Völkermord in Srebrenica, „der Schutzzone des Vereinten Nationen", das Verbrechen von Tschetniks in Tuzla und auf dem Markt in Markale – Sarajewo, sowie Machtübernahme von neuen Führern in den führenden Ländern Westeuropas und in den USA führten endlich im September 1995 zur internationalen Reaktion und militärischen Angriffen des NATO-Pakts gegen die serbischen Positionen, womit die Endphase des Krieges begann. Der Krieg wurde am 21. November 1995 durch das Unterschreiben des Friedenvertrages von Dayton beendet.

Die Friedensverhandlungen in Dayton stellten für Präsidenten Izetbegović einen der schwersten Momente in seinem Leben dar. In seinem Tagebuch schrieb er: „Verhandeln heißt entscheiden, und Entscheidungen treffen ist die schwierigste Arbeit, die einem Menschen gewidmet wird. Mein Problem bestand darin, dass ich weder einen guten Frieden bekommen, noch einen guten Krieg führen konnte". Nach zwanzigtägigen Verhandlungen wurde das Abkommen verabschiedet. Mit diesem Abkommen wurde die Staatlichkeit Bosnien-Herzegowinas in ihren historischen Grenzen bestätigt. Am 14. Dezember 1995 wurde der Frieden in Paris unterschrieben. Die Politik, die Bosnien-Herzegowina von 1990 bis 1995 zerstörte, wurde auch nach dem Abkommen von Dayton in gewisser Weise fortgeführt. Die Nachkriegszeit brachte neue Schwierigkeiten, Ungerechtigkeit und Diskriminierung. Präsident Izetbegović setzte sich bis zum Ende seines politischen Engagements für die Stärkung des Staates und seiner Institutionen, die Rückkehr der Vertriebenen,   das Stellen der angeklagten Kriegsverbrecher vor dem Gericht, Umsetzung der internationalen Zusammenarbeit, Erweiterung  der Menschenfreiheiten, usw.  ein. Trotz gesundheitlicher Probleme leistete er in den nächsten vier Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Landstabilisierung. Auf zahlreichen internationalen Konferenzen, die Idee Bosniens als planetare Herausforderung für alle Humanisten weiterhin hervorhebend,  versuchte er besonders, im Rahmen seiner Möglichkeiten, den Westen dem Osten und den Osten dem Westen anzunähern. Die Weltstaatoberhäupter, weltliche Organisationen und Medien zeichneten ihn mit zahlreichen Preisen und Anerkennungen aus. Im Oktober 2000 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen von der Funktion des Präsidenten der Präsidentschaft Bosnien-Herzegowinas zurück. Ein Jahr später wurde er zum lebenslangen ehrenamtlichen Präsidenten der Partei der demokratischen Aktion gewählt.

Anfang Oktober 2003 wurde der Präsident Alija Izetbegović ins Krankenhaus eingeliefert. Nach der Verbesserung seines Gesundheitszustandes empfang er seine Freunde und Mitarbeiter, sowie Politiker und Weltstaatsmänner.  Die letzten von denen, die ihn besuchten, waren der USA Präsident Bill Clinton und der Premier der Republik Türkei Taip Erdogan. Am Sonntag, den 19. Oktober 2003 übersiedelte er, von Krankheit und Sorgen erschöpft, von diesem in das ewige Leben. An seiner Beisetzung nahmen mehr als 150 Tausend Bürger, Patrioten, Verehrer seines Gedanken, einer Aktivität und seiner politischen Ziele, einschließlich wichtigster Vertreter internationaler Gemeinschaft, Staatsführer des Ostens und Westens, teil. Er wurde auf dem Märtyrerfriedhof „Kovači" in Sarajewo  beerdigt.

Geschichtsbuch

" ...die Feuerstätte der Kriege und die Blume unter den Städten, die Stadt der Ghazi und Kämpfer... "

Diese Worte, die sich auf die Hauptstadt Bosnien-Herzegowina beziehen, stammen aus dem XV. Jahrhundert vom Gründer des osmanischen Sarajevos, Ghazi Isa-Beg Ishaković. Wenn wir auf mehr als 500 Jahre zurückblicken, werden diese Worte für die Stadt, durch die der Fluss Miljacka fließt, fast prophetisch. Die Feuerstätte als Metapher für einen bösen, aber immer defensiven Kampf und die Blume als Metapher für die Schönheit. Gleichzeitig sind diese das beste und konsequenteste Bild der Stadt, aber auch des Staates, mit dessen Schicksal diese in eines vereint ist. Denn, nirgendwo auf der Welt gibt es auf so einem kleinen Gebiet über 30 Militärobjekte aus verschiedenen Epochen und nirgendwo auf der Welt schaut das Geburtskrankenhaus auf 5, von 150 Friedhöfen aller Konfessionen, wie es der Fall in Sarajevo ist. „Hier lebt man nicht nur um zu leben. Hier lebt man nicht nur um zu sterben. Hier stirbt man auch um zu leben." (Mehmedalija "Mak" Dizdar 17. Oktober 1917 – 16. Juli 1971)

Bosnien an der Kreuzung des mittelalterlichen und neuen Zeitalters

Der mittelalterliche bosnische Staat (Banschaft, dann Königreich) verlor seine Unabhängigkeit 1463, genauer am 5. Juni, als der letzte bosnische König Stjepan Tomasevic hingerichtet wurde. Die Eroberer des bosnischen Königreichs sind die Osmanen unter der Anführung des berühmten Sultans Mehmed II. (El-Fatih), der 10 Jahre vorher die Hauptstadt des byzantinischen Reiches – Konstantinopel (1953) – erobert hatte. 

Das Jahr 1463 bedeutet doch kein Beginn der osmanischen Geschichte in Bosnien, im Gegenteil. Lang vor dem angegebenen Jahr eroberten die Osmanen ein größeres Territorium des mittelalterlichen Bosniens, und setzten dieses unter ihre Herrschaft. Dies bezieht sich insbesondere auf die östlichen Teile des bosnischen Teiles, und sogar auch auf das Gebiet des heutigen Sarajevos. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Errichtung der Herrschaft seitens der Osmanen unter anderem auch das Einsetzen eines neuen Kultur- und Zivilisationsparadigma, das mehr oder wenig noch bis heute überleben wird,  bedeutet.

Vorosmanisches (mittelalterliches) Sarajevo

Heutiges Sarajevo und seine Umgebung war Teil der damaligen mittelalterlichen Pfarre Vrhbosna. Diese bildete während ihrer Entstehung mit anderen Pfarren den Kern des bosnischen mittelalterlichen Staates und war in der Obrigkeit des bosnischen Bans, bzw. Königs. Mit der Zeit wird der größte Teil der Pfarre der feudalen Familie Pavlović angehören. Das Pfarrzentrum des Vrhbosnas war die Festung oder die Stadt (Castrum) Hodidjed. Dieser wird in den Geschichtsquellen auch erwähnt als: Hodidid, Codidich, Codidel, Chodidied, حوديديد...

Aber wo befand sich die mittelalterliche Stadt Hodidjed?

Die Forscher bieten unterschiedliche Antworten oder Interpretationen an. Für diese Gelegenheit bieten wir die, die Alija Bejtić (1920-1981) anbot.

Hodidjed als Zentrum, aber auch Festung der Pfarre Vrhbosna befand sich auf dem Platz der heutigen Weißen Festung (Bijela Tabija), oberhalb Vratniks. Hodidjed als Stadt, bzw. Castrum hatte sein Vorort oder Subcastrum, der sich auf dem Gebiet der heutigen Siedlung Vratnik befand. Der Vorort Hodidjeds hatte seinen Platz, auf dem das fast ganze gesellschaftliche Leben stattfand. Dieser Platz hieß Tornik, bzw. Torkovište. Heute können wir nichts von alldem erwähnten sehen! Es gibt nicht mehr weder diese ursprüngliche mittelalterliche Festung oder Stadt Hodidjed noch irgendwelches mittelalterliche Objekt auf dem Gebiet des Vorortes – Vratnik. Das älteste, was wir heute auf diesem Gebiet sehen ist aus der osmanischen Epoche, die sich buchstäblich auf das bosnische Mittelalter einpfropfte. Aber es besteht kein Zweifel daran, dass unter dem Fundament heutiger Bauten, auf den Gebieten von denen wir sprechen, die Reste der alten vorosmanischen Strukturen ruhen.

Sarajevo in osmanischem Zeitalter

Mittelalterliches Hodidjed als Stadt oder Festung wird zum ersten Sitz der osmanischen Vertreter der Oberherrschaft auf diesen Gebieten. Nach osmanischem Sitz oder Verwaltungszentrum Saray (Palast) bekommt die ehemalige mittelalterliche Pfarre Vrhbosna einen neuen Namen – Sarajevo (Saray-ovası), was Sarajevo Feld bedeutet. Erst später mit einer stärkeren Errichtung der osmanischen Herrschaft wird die Palast oder Saray von der Festung Hodidjed niedriger und näher an Miljacka verlegt. Selbstverständlich wird die Festung Hodidjed immer eine wichtige Rolle in osmanischem Sarajevo haben und in dieser werden Soldaten mit einem „Dizdar" an der Spitze unterbracht. Im Laufe der Zeit wird Hodidjed eine Reihe von Umformungen erleben, sodass er heute in seinen Strukturen, und vor allem in der Form keine Ähnlichkeiten mit der mittelalterlichen Festung hat. Seit dem Mittelalter ist nur die Konzeption, die noch heute zu sehen ist, geblieben.

Mauern, Tortürme und Festungen von Vratnik– Das osmanische Reich des XVI. Jhd. ist in Expansion und erst am Ende des XVII. und im XVIII. Jhd. geht dieses in die Defensive über, was sich besonders auf den Gebieten Bosnien-Herzegowinas, sowie Sarajevos, spürte. Im Jahr 1697 drang Prinz Eugen von Savoyen mit seiner Armee in Sarajevo ein und brannte die Stadt fast völlig nieder. Die Branderfahrung, Plünderungserfahrung und Erfahrung allgemeiner Katastrophe verändert für immer das Aussehen der Stadt, genauer gesagt des Vratniks. Dieser unglückliche Fall bewegt eine Reihe von Tätigkeiten zwecks Aufbaus fortifikatorischer Systeme auf Vratnik mit dem Zweck, dass sich Sarajevobewohner vor solchen ähnlichen Übergriffen zurückziehen, schützen und natürlich verteidigen können. In diesem Sinne ließ man von 1729 bis 1739 nach Auftrag von Ghazi Ahmed-Pascha Rustempašić Skopljak, damaligem Verwalter Bosniens, Mauern um den Vratnik bauen und innerhalb dieser Mauern wurden  drei Tortürme gebaut: Ploča, Širokac i Višegrader Torturm. Ebenfalls wurden innerhalb der Mauern vier Festungen (Bastion) gebaut: Žuta tabija (Gelbe Festung), Strošićka tabija (Strošićs Festung), Arap tabija (Araps Festung) und Arnaut tabija (Arnauts Festung). (die letzten zwei sind für die Besucher unzugänglich).

Od četiri navedene tabije najznačajnija je Žuta tabija poznata kao Top-kula, a smještena je na Jekovcu. Povijest grada Sarajeva posebno je pamti iz perioda okupacije od strane austrougarske vojske pod komandom Josipa Filipovića 1878. Pod ovom kulom i na njoj branitelji Sarajeva pod vodstvom šejha Muhameda ef. Hadžijamakovića (1814-1878.) pružali su jak otpor okupatorima. Danas se sa ove tabije oglašava top u vrijeme mjeseca ramazana dajući znak da je vrijeme iftara (prekida posta).

Die bedeutendste von den vier angeführten Festungen ist die Žuta tabija, bekannt als Kanone-Turm, und auf dem Hügel Jekovac angesiedelt. Die Geschichte der Stadt Sarajevo erinnert sich besonders an sie aus der Okkupationszeit seitens österreich-ungarischer Armee unter dem Kommando von Josip Filipović im Jahr 1878. Unter und auf diesem Turm leisteten die Verteidiger Sarajevos unter der Führung von Scheich Muhameda ef. Hadžijamaković (1814-1878.) den Besatzern starken Widerstand. Heute kündigt die Kanone während des Ramadan-Monats an, dass die Zeit des Iftars (Unterbrechung des Fastens) gekommen ist.

Bijela tabija (Weiße Festung) wurde im XVIII. Jahrhundert dem fortifikatorischen System Vratnik eingegliedert. Allerdings entstand Bijela tabija als osmanische Erweiterung der mittelalterlichen Festung Hodidjed. Die angeführte Erweiterung bedeutete, dass eine Reihe von Objekten in unterschiedlichen Zeitperioden dazu gebaut wurden, und ein von den ersten gebauten Objekten war die Sultan Fatihs Moschee, die es heute leider nicht mehr gibt, außer ihrem Fundament. Jedoch, gaben die österreich-ungarischen Baukünstler im XIX. Jahrhundert dieser Festung die endgültige Form. An diese Festung erinnert sich auch die Volkstradition nach Hinrichtung großer Zahl Sarajevobewohner, und zwar denjenigen, die gegen das Gesetz oder Gerechtigkeit verstoßen hatten. Die Sünder wurden mit einer „Seidenlitze" hingerichtet, und jede Hinrichtung wurde mittels Schüsse aus den Kanonen angekündigt.

Stiftungskrankenhaus (hastahana) ist die erste moderne Krankenhauseinrichtung in Bosnien-Herzegowina. Es wurde mit den Mittel der Ghazi-Husrev-Beg-Stiftung erbaut und dieses wurde am 8. Oktober 1866 vom bosnischen Wesir Topal Šerif Osman-Pascha feierlich eröffnet. Das Krankenhausobjekt hatte zwei Abteilungen (männliche und weibliche) mit 40 Betten, sowie Personal- und Ärzteräume, eine Apotheke und Toiletten. Bis 1879 war die Behandlung in diesem Krankenhaus kostenlos. Eine wichtige Angabe zu diesem Krankenhaus ist diejenige, dass hier im Jahr 1891 die erste Gehirnoperation in Bosnien-Herzegowina durchgeführt wurde. Die Operation wurde von Dr. Karl Bayer durchgeführt.

Der heutige verwüstete Zustand des Gebäudes ist die Folge von Aggression auf Bosnien-Herzegowina von 1992 bis 1995. Das Objekt wurde zum nationalen Denkmal Bosnien-Herzegowinas erklärt und die Renovierung wird in nächster Zeit erwartet.

Der gleiche Wesir Topal Šerif Osman-Pascha ließ noch ein Krankenhaus in Sarajevo erbauen und zwar das Militärkrankenhaus (hastahana). Dieses Krankenhaus wurde zum selben Zeitpunkt wie das Stiftungskrankenhaus erbaut, aber zwei Jahre später eröffnet (1868). Aus zwei Gründen gibt es heute keine Spur von diesem Krankenhaus:

1. Auf einem Teil des Grundes des osmanischen Militärkrankenhauses wurde das moderne Militärkrankenhaus 1976-1979 in der SFRJ- Zeit erbaut. Nach der Aggression wurde das Militärkrankenhaus renoviert und heute wird es als Allgemeinkrankenhaus "Prim.dr.Abdulah Nakaš" geführt.

2. Die letzten Überreste des osmanischen Militärkrankenhauses wurden während der Aggression 1992-1995 zerstört und heute befinden sich auf dem Platz des damaligen Krankenhausgebäudes ein Park und ein Spielplatz.

Medžidija kršla (Kaserne) wurde in den Jahren 1854-1856 in Bistrik erbaut und sie ist das Werk des mazedonischen Architekten Andrija Damjanov. Die Kaserne trug ursprünglich den Namen des osmanischen Sultans Abdul Medžid. Seit der Errichtung bis heute wurde diese zu militärischen Zwecken verwendet und die Geschichte Sarajevos erinnert sich meistens an diese aus den 90-er Jahren des XX. Jahrhunderts. In dieser Kaserne war nämlich das Kommando des II. Militärgebiets der jugoslawischen Volksarmee unterbracht und diese Kaserne hatte die Schlüsselrolle in der Vorbereitung der Aggression auf Bosnien-Herzegowina.

Sarajevo während der österreich-ungarischen Zeit

Auf dem Berliner Kongress im Jahr 1878 wurde die Okkupation Bosnien-Herzegowinas seitens Österreich-Ungarns beschlossen und bewilligt – es ist wichtig zu sagen, dass mit diesem Beschluss auch der osmanische Sultan, der damalige Herrscher über Bosnien! einverstanden war. Dennoch waren die Beschlüsse und Absichten des Westeuropas, aber auch des osmanischen Sultans, für das bosnische Volk, das sich eilig und selbständig organisierte und gegen österreich-ungarischen Okkupation aufstand, nicht obligatorisch.

Am 29. Juli 1878 überquerten die österreich-ungarischen Truppen die Grenze Bosniens. Die blutigsten Schlachten wurden in der Verteidigung Sarajevos geführt. Die  Besatzer kamen am 17. August vor die Stadt und am 19. starteten sie mit dem Angriff. Die Schlachten wurden buchstäblich für jedes Stadtviertel geführt, und an der Verteidigung nahmen alle, die ein Gewehr tragen konnten, also Frauen und Kinder auch, teil! Die schwersten Kämpfe wurden bei der Ali-Pascha Moschee geführt. Die Sarajevobewohner leistetes fast den letzten Widerstand auf Kovači und bei Jerkovac und mit dem Widerstandsbruch eroberte Österreich-Ungarn letztendlich Sarajevo

Das gegenwärtigste und auffälligste Erbe aus der österreich-ungarischen Zeit ist dieses Bau-architektonische. In diesem Sinne sondern wir Objekte militärischer Natur ab, und heben besonders die Jajce Kaserne, von welcher aus wir einen der schönsten Blicke auf Sarajevo haben, hervor.

Die Jajce Kaserne wurde Ende der österreich-ungarischen Herrschaft 1914 auf Vratnik auf dem Platz einer kleineren im Jahr 1886 erbauten Kaserne, erbaut – über diese ursprüngliche Kaserne weiß man ganz wenig. Der erste Name der Jajce Kaserne ist die Kaserne des Prinzen Eugen von Savoyen, desjenigen, der 1697 die Stadt Sarajevo verwüstete und niederbrannte. Diese Kaserne wird jedoch noch während des Ersten Weltkrieges (1915) als Jajce Kaserne bekannt, weil in diese das Militärkrankenhaus aus der Stadt Jajce verlagert wurde.

Die Jajce Kaserne, gemeinsam mit der Kršlo Medžid Kaserne auf Bistrik, die in die Filipović Kaserne  umbenannt wurde, und mit dem Militärlager auf Marindvor, gehört zu Reihen von größten Militärobjekten (Komplexen), die in der Zeit der österreich-ungarischen Verwaltung erbaut wurden.

Im Jahr 2002 erhielt die Jajce Kaserne den neuen Namen „Safet Hadžić". Dennoch können die Sarajevobewohner diese zuerst nur als Jajce Kaserne!

Leider wurde die Jajce Kaserne während der letzten Aggression zerstört.

Das Attentat von Sarajevo – Ende der österreich-ungarischen Herrschaft in Bosnien-Herzegowina, und so auch in Sarajevo, beginnt mit dem Ersten Weltkrieg. Am 28. Juni 1914 auf dem Gebiet der heutigen Straße Obala Kulina bana, neben der Lateinbrücke, schoss Gavrilo Princip, Mitglied der Organisation „Junges Bosnien", auf den österreich-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie – die Schüsse waren verhängnisvoll, beide wurden ermordet. Österreich-Ungarn beschuldigte Serbien dieses Attentats. Am zehnten Juli 1914 wurde der Krieg an Serbien erklärt und damit begann offiziell der Erste Weltkrieg, der bis 1918 dauern wird, als auch die österreich-ungarische Herrschaft in Bosnien-Herzegowina beendet wurde.

Der Friedhof Lav – auf dem Gebiet des Sarajevos Viertels Koševo wird während des Ersten Weltkrieges der Militärfriedhof errichtet, auf dem österreich-ungarische Soldaten begraben wurden. Der Friedhof erhielt den Namen nach der großen Figur eines Löwen, die 1917 Architekt Josef Urban entwarf. Nach dem zweiten Weltkrieg werden auf diesem Friedhof die Offiziere der jugoslawischen Volksarmee begraben, und der Friedhofskomplex erhält auch einen neuen Namen – Partisanenfriedhof. Der neue, alte Name wurde im Jahr 1992, als auf diesem Friedhofskomplex die Opfer der Aggression begraben wurden, zurückgegeben.

Sarajevo zwischen zwei Weltkriegen

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, am 1. Dezember 1918, wurde das Königreich von Serben, Kroaten und Slowenen (SKS) errichtet, dem auch Bosnien-Herzegowina beitrat. Dieses Staatgebilde änderte am 6. Januar 1929 den Namen in das Königreich Jugoslawien und dieser Name blieb bis zum Zweiten Weltkrieg.

Zu diesem Zeitpunkt befindet sich Bosnien-Herzegowina in einer äußerst schwierigen und turbulenten Zeit. Die Agrarreform enteignete das Land, zuerst den Bosniaken islamischer Konfession, die die größten Landbesitzer waren. Durch weitere politische Aktivitäten verliert Bosnien-Herzegowina seine historischen Grenzen, so dass sich der damalige Staat Königreich Jugoslawien in Banschaften unterteilt, eigentlich wird das bosnisch-herzegowinische Territorium zwischen Serbien und Kroatien geteilt.

Die Kriegswunden des Ersten Weltkrieges waren fast nicht geheilt und auf der Weltszene, insbesondere der europäischen Szene, kam es 1939 zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und das Königreich Jugoslawien, und somit auch Bosnien-Herzegowina wurden erst 1941 zum Ziel.

Sehr schnell, nach dem die nazistischen Kräfte Jugoslawien erobert hatten, wurde Bosnien-Herzegowina unter die Kontrolle des pronazistischen Unabhängigen Staates Kroatiens (NDH) gestellt. Während des Krieges vertrieben die Herrscher des NDH systematisch Juden und Römer, aber auch all die jenen, die offen gegen den Faschismus, also Antifaschisten, standen.

In dieser Zeit taucht auch die faschistische Tschetniksbewegung, die die undenklichen und bis dahin ungesehenen Verbrechen gegen Bosniaken, vor allem islamischer Konfession, und meistens auf den Gebieten Ostbosniens beging, auf.

Im Jahr 1941 organisieren die Kommunisten, mit Josip Broz Tito an der Spitze, eine multiethnische Widerstandsbewegung namens Partisanen. Das Ziel ihrer militärischen Aktivitäten sind die deutschen nazistischen und faschistischen Kräfte Tschetniks und Ustaschas. Die Partisanen führten mit ihren Guerillakriegen mithilfe von den Alliierten den Krieg zu Ende, mit der Befreiung Jugoslawiens und in diesem Zusammenhang wurden Bosnien-Herzegowina seine historischen Grenzen zurückgegeben und somit wurde es zur gleichberechtigen Republik innerhalb der jugoslawischen Föderation.

Die Stadt Sarajevo hat den Zweiten Weltkrieg in Erinnerung, unter anderem auch wegen folgenden Datums:

6. April 1945. – an angeführtem Datum wurde Sarajevo von den faschistischen Besatzern befreit. Es soll gesagt werden, dass schon am 5. April die Partisanenkräfte, genauer gesagt die XVI. muslimische Brigade, in Sarajevo und zwar über Vratnik (durch den Višegrader Torturm) einzogen, von wo aus weitere Befreiungen mit einer Sturmgeschwindigkeit gingen, so dass ein Tag später, am 6. April, Sarajevo unter der Kontrolle antifaschistischer Kräfte war. Auch dieses Mal wurden für Sarajevo, wie früher auch, ausschlaggebende und entscheidende Schlachten auf oder neben Vratnik geführt – wir sagten schon, dies ist der Kern Sarajevos, von wo aus Sarajevo geboren wird, jedes Mal aus Asche wie der Vogel Phönix.

Zum Schluss sagen wir, dass die Tortürme von Vratnik ihren Platz auch auf dem Wappen der Stadt Sarajevo fanden und der 6. April ist als Tag der Befreiung von den faschistischen Kräften der Stadtfeiertag.

Die Orte des Leidens und Gedenkstätte des Zweiten Weltkrieges – Es gibt viele Plätze in  und um die Stadt Sarajevo, auf denen Sarajevobewohner verunglückten oder auf denen sich Gedenkstätten des Widerstands und der Verunglückung durch die faschistischen Kräfte befinden. Wir heben zwei bedeutende Plätze hervor:

· Gedenkstätte auf Vraca – über die Sarajevos Siedlung Grbavica befinden sich Vraca, auf denen noch die österreich-ungarischen Herrschaften eine größere Festung erbauten. In diesem Objekt wurden während des Zweiten Weltkrieges von den nazistischen (und Ustascha) Kräften Massenexekutionen – die Erschießung von Sarajevobewohnern – durchgeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf diesem Platz der Gedenkpark für die Opfer des faschistischen Terrors erbaut. Im Gedenkpark wurden die Namen tausender verunglückten Sarajevobewohner verschiedener ethnischer und religiöser Identitäten aufgeschrieben.

Es ist absurd aber auch wahr, dass diese österreich-ungarische Festung und dieser Gedenkpark für die Opfer des Faschismus des Zweiten Weltkrieges dem Aggressor als Artilleriestützpunkt, mit dessen Hilfe dieser die Stadt systematisch zerstörte und erstens Zivilisten tötete, dienten!

· Ewiges Feuer – nach der Befreiung Sarajevos am 6. April 1945, sowie zum ersten Jahrestag der Befreiung vor dem damaligen Hotel Grand, wurde die Gedenkstätte für die Stadtbefreier und Opfer des Faschismus errichtet. Damals wurde das ewige Feuer angezündet, das bis heute stets, außer während der Belagerung Sarajevos 1992-1995, nur deshalb, weil es in der Stadt kein Gas gab, brennt.


Sarajevo 1992 – 1995

Als politisches, administratives, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Bosnien-Herzegowinas, als seine größte und menschenreichste Stadt, war Sarajevo der Schwerpunkt, um den alle politischen und militärischen Pläne für die Lösung des Schicksals Bosnien-Herzegowinas in der jugoslawischen Endzeit seiner Geschichte, von  Mitte der 80-er bis Mitte der 90-er Jahre des 20. Jahrhunderts, geschmiedet wurden. Der wichtigste von den erwähnten Plänen, gemäß der Brutalität, mit der dieser umgesetzt wurde, sowie gemäß dem Gewicht und der Weitumfassung der Folgen, war der Plan, mit dem die serbische politische Elite ihre Ausgangsstrategie aus der jugoslawischen Föderation definierte. Dieser auf dem Grundsatz „alle Serben in einem Staat" aufgebaute Plan sah das Verschwinden  Bosnien-Herzegowinas als Staat, die Verwirklichung der politischen Überlegenheit des serbischen nationalistischen Elementes auf dem größten Teil des Territoriums und die Eingliederung dieses Territoriums in den serbischen Staat  vor.

Opsada sarajeva

Da ein solcher Plan mit keinen politischen und gewaltlosen Mitteln verwirklicht werden konnte, bekam die jugoslawische Volksarmee, dessen Kommando- und Führungsspitze sich den Diensten der serbischen politischen Elite stellte,  eine wichtige Rolle im Prozess seiner Umsetzung. Die enormen jugoslawischen Streitkräfte wurden, gemäß den subversiven antibosnischen Plänen, durch die serbische Geheimpolizei und ihre Spezialeinheiten vervollständigt. Die weiteste Grundlage der Ergänzung und Unterstützung dieser Kräfte auf dem Gebiet Bosnien-Herzegowinas stellte die Serbische demokratische Partei (SDS) sicher.

Diese Strukturen bereiteten bis zu Mitte März 1992 im weiten Bereich von Sarajevo die furchterregendste Kriegsmaschine vor. Die Kriegsformation des Sarajevoer 4. Korpus der jugoslawischen Volksarmee von 24.000 Menschen wurde von der paramilitärischen freiwilligen Struktur mit der Anzahl von 33.200 Menschen, die die jugoslawische Volksarmee heimlich und illegal bildete und bewaffnete, verstärkt. Diesen Kräften sollten noch die Formationen der territorialen Armee und Teile der aktiven Formation und der Milizreservisten, die von der SDS aus der Struktur der legalen Regierungsorgane ausgegliedert wurden, sowie verschiedene Reserve- und Spezialeinheiten der Staatssicherheit Serbiens und ihre im lokalen Umfeld in Bosnien-Herzegowina entstandenen Derivate  hinzugefügt werden.

Die Probe zur völligen Blockade Sarajevos führten diese Kräfte am 1. März 1992 durch Aufstellung der Barrikaden auf den Straßen der Stadt nach dem Ende des Unabhängigkeitsreferendums, die die Regierung Bosnien-Herzegowinas gemäß der Verfassungsgrundlage und des Antrags der Schiedskommission der internationalen Friedenskonferenz über Jugoslawien, durch. Die militärische Blockade Sarajevos wurde am 6. April 1992 vor der Anerkennung der Staatsunabhängigkeit Bosnien-Herzegowinas seitens der Europäischen Gemeinschaft errichtet. Dieser Akt veränderte den Charakter der Aktivitäten der jugoslawischen Streitkräfte von einem politisch parteiischen und subversiven Handel bezüglich der Verfassungsordnung Bosnien-Herzegowinas in die bewaffnete Aggression nach internationalem Recht. Bis Anfang Mai war die Blockade der Stadt Sarajevo in einer klassischen militärischen Belagerung mittelalterlicher Form strukturiert.

Der Zweck solch großen Engagements von serbischen Militär- und Polizeikräften im  Gebiet Sarajevos war auf der strategischen Ebene artikuliert und hatte zweierlei Charakter. Einerseits hatten diese Aktivitäten ein rein militärisches Ziel der Stadteroberung, womit der Krieg zweifelslos schnell und für den Angreifer erfolgreich beendet wäre. Anderseits, schlossen sich die Kräfte der Verteidiger durch die brutale und antizivilisierte Belagerung Sarajevos, durch das Leiden der Zivilisten unter alltäglichem Einfluss von serbischen Belagerungskräften, durch die ständige Schaffung von humanitären Krisen in der Stadt, in deren Rahmen die serbische militärische und politische Leitung weiter manipulieren und erpressen konnte, erfolgreich zusammen, aber dadurch wurde die Verwirklichung serbischer strategischer Ziele in anderen Gebieten Bosnien-Herzegowinas erleichtert, sowie wurde die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit vom Verbrechen des Genozides und ethnischer Säuberung, die während dessen Realisation begangen wurden,  abgelenkt.

Die Angriffskräfte konnten Sarajevo militärisch nicht besetzen, weil sie den Widerstand seiner Verteidiger nicht bewältigen konnten. Ein von Anfang an starker, auf dem Enthusiasmus und der Heldentat der Patrioten, die ihre Stadt und ihre Heimat verteidigten,  basierender  Widerstand und die Kraft der Verteidiger – Angehörigen des Ministeriums für Innere Angelegenheiten und der territorialen Verteidigung, seit Juli 1992, der Armee Bosnien-Herzegowinas - nahmen ständig zu. Seit den ersten Schlachten im April wuchsen die Kräfte der Verteidiger von Sarajevo organisatorisch bis 1. September 1992 bis zur Ebene des Korpus. Mit den innerhalb der Stadt verteilten Kräften, die für ihre entscheidende Verteidigung engagiert wurden, und mit den Kräften auf dem Außenring der Belagerung, schützte und verteidigte  der 1. Korpus der Armee Bosnien-Herzegowinas die Stadt Sarajevo erfolgreich bis zur Kriegsende. Neben den bewaffneten Schlachten, die der 1. Korpus führte und während deren für die Freiheit der Stadt und des Staates Bosnien-Herzegowinas 5.394 seiner Kämpfer ums Leben kamen und 20.513 verwundet wurden, versuchte dieser auch auf andere Art und Weise, mit allen verfügbaren Mitteln den Bürgern von Sarajevo den Fortbestand zu ermöglichen. Eine der bekanntesten dieser Aktivitäten war der Bau des Kriegstunnels unter der Piste des Flughafens von Sarajevo, der die Siedlungen Dobrinja und Butmir verband und mit dem die Kommunikation und Lieferung von wichtigsten Mitteln für das Überleben der Stadt ermöglicht waren.

Für eine funktionelle Terrorisierung der Stadt verfügten die Angriffs- und Belagerungskräfte mit mehr als genügend Feuerkraft der Waffen und Geräte, die auf dominierten Objekten, noch vor dem Beginn der Kämpfe verteilt waren und sie mussten nur noch die Toleranzschwelle, die vom bürokratischen Apparat der UN und internationalen politischen Machtzentren zum Leiden und Verunglücken der Bewohner von Sarajevo ausreichend hoch gestellt wurde, erhalten. Diese taten es bis zu letzten Kriegs- und Belagerungsmonaten erfolgreich. Das alltägige Verunglücken der Bewohner von Sarajevo bewegte keinen inerten Mechanismus der Macht der internationalen Gemeinschaft. Nur gelegentliche Massaker und massenhafte Verunglücken der Zivilisten auf den Marktplätzen, in den Reihen fürs Brot und Wasser, Verunglücken der Kinder in den Klassenräumen und auf den Spielplätzen auf den blutigen Medienbildern hätten die internationale Öffentlichkeit aufgewirbelt, aber ohne Folgen für die Verbrecher und ihre Kriegsmaschine. Während der Belagerung von Sarajevo von 1992 bis 1995 kamen über 18.000 Menschen ums Leben, wovon 9.502 Personen als unmittelbare Opfer der Kriegswirkung in der Belagerung der Stadt umkamen. Erst nach dem letzten großen Massaker an Sarajevoer Zivilisten, den die Angriffskräfte am 28. August 1995 mit einer Mörsergranate auf den Marktplatz „Markale"  verrichteten, bewegten sich die Mechanismen der internationalen Macht. Mehrtägige Angriffe der NATO Luftfahrt wurden auf die Positionen der serbischen Kräfte in der Belagerung Sarajevos verrichten und diese zeichnete das Ende mehrjährigen Leidens der Stadt und ihrer Bewohner.

Aufgrund des Ende 1995 erzielten Friedensvertrags von Dayton wurde der Krieg in Bosnien-Herzegowina beendet. Die Stadtgebiete, auf welchen die Belagerung der serbischen Kräfte errichtet war, wurden während der Vertragsimplementierung im Frühjahr 1996 neuintegriert.


Besuchen Sie...


Vratnik

Auf dem Platz ehemaliger Hodidjeds (castrum), unter der Festung, befindet sich die Siedlung Vratnik auf dem Platz der mittelalterlichen Siedlung (subcastrum), und im zentralen Teil Vratniks haben wir einen kleinen Platz aus der ottomanischen Zeit, der Mejdan genannt wird und der auf der Lokalität des alten mittelalterlichen Marktplatzes Tornik ruht. Alles Gesagte weist darauf hin, dass der heutige Vratnik mit einer Kontinuität aus dem Mittelalter über die ottomanische Zeit bis heute als der Kern Sarajevos besteht. Vratnik trägt den Namen  slawischer etymologischer Herkunft. Auf den Gebieten des slawischen Südens bedeutet das Wort „Vratnik" der Raum, durch den man ein- und ausgeht (Tor).

Vratnik ist eine Hangsiedlung, die in ihrem zentralen Teil ein kleines Plateau hat, das Mejdan heißt und den Platz von Vratnik darstellt, der damals eine Reihe von Basars und Handwerkerstätten, wie z.B. Bäckerei, Friseur, Lebensmittelladen, Kerzenhersteller, Deckenhersteller, Kupferschmiede, usw., hatte. So können sie heute noch auf dem Mejdan zahlreiche Gemischtwarengeschäfte, Gaststätte und Ähnliches finden. Vom Vratiks Mejdan aus, der das „Herz" Vratniks ist, verzweigen sich zahlreiche, enge, steile und kurvige Gassen, Treppen und oft auch Sackgassen. Auf diesen „Blutkreisläufen" des Vratniks Lebens wurde jahrhundertelang gebaut und umgerissen. In der Tat, Vratnik hat ein reiches kultur-historisches Erbe, vor allem sakraler und fortifikatorischer Art. Bevor wir nur einige kulturhistorische Güter anführen, sind wir verpflichtet zu sagen, dass der Verlauf der turbulenten Geschichte eine große Zahl der Gebäude in die Endgültigkeit fortgetragen hatte.

Die Weiße Moschee – eine der schönsten Moscheen in Vratnik, aber auch in Sarajevo. Hajdar-Efendi ließ sie im 16. Jahrhundert erbauen. Dieser Stifter (Vakif) war „Divan-Katib" oder Sekretär des größten Stifters von Sarajevo und des bosnischen Sandschak-Begs Gazi Husrev-Beg. Erwähnenswert ist folgendes: da Hajdar-Efendi in seinem ganzen Arbeitsleben viel schrieb, sammelt er bei der Schärfung die Schnitze seiner Schilfstifte und hinterließ im Testament folgende Verpflichtung denjenigen, die seinen Körper für die Beisetzung vorbereiten werden: „Wenn ich sterbe, wärmen Sie das Wasser, mit dem Sie mich waschen werden, auf dem Feuer aus den Stückchen dieser Schilfstifte, die ich lebenslang sammelte!" Menschen sagen, dass sein Wunsch auch erfüllt wurde. Hajdar-Efendi starb im Jahr 1545 nach der Rückreise vom Hadsch. Er hinterließ die Moschee, die vom Volk die weiße Moschee genannt wurde, da sie mit  Kalk in perlweißer Farbe gestrichen wurde, welche es in Sarajevo nicht weißer gab. Die Moschee hat ein hohes und dünnes Steinminarett und ist spezifisch, da sie vor dem Eingang ins Objekt Stockholzsofas hat, was für die bosnisch-herzegowinischen Moscheen ungewöhnlich ist. Die Moschee hat einen wunderschönen Hof mit einem Friedhof mit äußerst schönen Holzgrabmalen (Bašluci) drin. Drin befindet sich auch eine Gedenkstätte, von der geglaubt wird, sie sei die des Stifters dieser Moschee. Die Kuriosität ist ein Grabmal unter dieser Gedenkstätte, der aus Holz ist, und der Volkserzählung nach, war dieser ganz aus reinem Gold, aber diesen nahm Eugen von Savoyen im Jahr 1697 nach seinem Einbruch in Sarajevo  mit – wir wiederholen, dies ist eine Volkserzählung! Im Moscheehof befindet sich auch eine Mädchenkoranschule, die 1967 zum ersten Mal erwähnt wird. Ebenso soll erwähnt werden, dass im XIX. Jhd. neben der Moschee auch ein Holzuhrturm erbaut wurde, der aber aus Sicherheitsgründen abgerissen wurde – die Einheimischen (Mahaljani) waren der Meinung, dass diesen der Wind leicht umreißen und dabei erheblichen Schaden anrichten kann.

Kovači

Unter Vratnik und ganz bis hin zum Hauptplatz von Sarajevo (Baščaršija) ist ein Wohnviertel, bekannt als Kovači, einquartiert. Das Wort Kovači, sowie Vratnik, ist slawischer Herkunft und bezeichnet einen Ort, an dem Metall oder Stein verarbeitet wird – in diesem Fall handelt es sich um Stein! Also, in der Siedlung Kovači gab es seit Anbeginn Steinmetzmeister, die vor allem Grabsteine herstellten. Noch in der vorosmanischen Zeit oder im mittelalterlichen Bosnien war die künstlerische Tätigkeit der Herstellung und Bearbeitung von Grabsteinen, den sogenannten Stećak oder noch ursprünglicher gesagt den Marmors, ziemlich ausgeprägt. Diese Tätigkeit wird den Fall des bosnischen mittelalterlichen Staats auf spezifischer Weise überleben und ihre Besonderheiten in der Herstellung von Grabsteinen unterschiedlicher Provenienzen oder bosnisch-herzegowinischer Konfessionen fortführen. Die Stećak-Kunst reflektiert sich, nämlich, in der Kunst der bosnischen „Nišans" als islamische Grabsteine, und in der Kunst der Kreuze als christliche Grabsteine und sogar der Löwen, unter denen die bosnisch-herzegowinischen Juden, zuerst die Sepharden, aber auch die Aschkenasen, ihre Ruhe gefunden hatten.

Wir haben nicht umsonst einen kleinen Ausflug in die bosnisch-herzegowinische Kunst der sowohl mittelalterlichen als auch neuzeitlichen Grabsteine gemacht. Der Grund ist offensichtlich, aber nur, wenn sie das urban-architektonisches Bild von Kovači betrachten. Egal wo Sie sich umdrehen, sehen Sie diese Grabsteine – „Nišans" (Grabsteine islamischer Provenienz). Die ältesten Grabsteine datieren aus dem XV. Jahrhundert oder aus der Zeit des „Feths", d.h. Eroberung Bosniens seitens der Osmanen. Eben auf diesen Grabsteinen aus dem XV. Jahrhundert nehmen wir am anschaulichsten den Reflex der Stećak-Kunst wahr – zuallererst  in der Ikonografie oder in der Plastik der „Nišans". Die ältesten „Nišans" sind archaischer Form, sehr hoch, sogar über zwei Meter, aus einfacher Verarbeitung und häufig ohne Turbane und ohne Aufschrift. Auf diesen befinden sich die fast gleichen Symbole, die wir Jahrhunderte vorher, noch vor den Osmanen, auf den Stećaks finden, und diese sind: Halbbälle (Äpfel), Stäbe, Bögen mit Pfeilen, Halbmonde, Hände, und ähnlich. Die alten Grabsteine haben die Form einer Stele oder eines Obelix mit pyramidalen Endungen, auf dessen Spitze sich Halbbälle befinden.  Die „Nišans" dieses Typs sind Übergangsformen aus Stećaks in das, was später zu klassischer Form der „Nišans" wird. Wenn Sie sich die „Nišans" auf allen vier Gräberfeldern sorgfältig ansehen, glauben wir, dass Sie diese ältesten Formen, in denen Sie die vorosmanische bosnische Tradition sehen werden, bemerken.

Es gilt zu sagen, dass die Gräberfelder oder „Mezaristans" in Kovači die „Nišans" in der Kontinuität vom XV. bis XXI. Jahrhundert haben. Jedoch sind heute die zahlreichsten jene aus den 90er Jahren des XX. Jahrhunderts, und dabei  handelt es sich um die Märtyrer-Nišans oder Grabsteine der Verteidiger Bosnien-Herzegowinas, aber auch der Stadt Sarajevo aus der Zeit der Aggression 1992-1995 – diese Form der „Nišans" ist der ältesten Form aus dem XV. Jahrhundert, die wir schon teils beschrieben haben, am nächsten.

Mit einer großen Zahl der „Nišans" in Kovači verbinden wir eine Reihe an Erzählungen, die sich auf das Leben der Begrabenen oder Verstorbenen beziehen. Meistens handelt es sich um die Menschen, die mit ihren Taten die Zeit und den Raum, in dem sie lebten, geprägt hatten. Eine der interessantesten Erzählungen ist die von Hasan-Efendi, bekannter als der Gelbe (Sari) Hafis, der im XVIII. Jahrhundert lebte. Das, was wir über ihn wissen ist, dass er ein Derwisch des numanischen Ordens (Tariqat) war und sich mit der Heilung der Bewohner  Sarajevos beschäftigte, und dass sie ihn hellsehend fanden. Er starb im Jahr 1978 und seine Geschichte (Epitaph)  wurde vom bekannten bosnisch-herzegowinischen Dichter Mehmed Mejli Gurani (1713-1781) verfasst. Wir bringen nur einen Teil dieser Geschichte ein:

„Oh, du Tod,
Ah, du Leid, dass Hafis-Efendi, mit Engelseigenschaften,
abgewandert ist, von dieser Welt in das ewige Schloss.
Sein ganzes Leben verbrachte er in Unterwerfung und Gebet,
Und auf dieser Welt hatte er keinerlei Anforderungen.
In Askese und Frommheit gab es keinen ihm Gleichen in seiner Zeit,
Und ist es Wunder, wenn ihm der Herr das Paradies zum Ort seines Aufenthalts macht.
..."

Erwähnen wir auch dies, dass die Bewohner von Sarajevo den Gelben Hafis für Evlija (der Gute) halten, und dass sein Grab bis heute als Ort des Segens oder „Berekets" bekannt ist, an dem man nicht vorbeigeht, ohne Al-Fatiha zu sprechen.

Außer dem Friedhof sind auf dem Kovači Gebiet auch andere kulturell-historische Sehenswürdigkeiten präsent. Vor allem denken wir an Moscheen, von denen die Mišćina Moschee besonders hervorzuheben ist. Diese Moschee ließ Kebkebir Hadschi-Ahmed in der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts erbauen und die Moschee trug den offiziellen Namen  nach seinem Stifter. Allerdings nannte das Volk im XVIII. Jahrhundert die Moschee Mišćina Moschee,  nach dem Muezzin, der durch seinen wunderschönen Gebetsruf (Ezan) bekannt war, insbesondere durch den Morgengebetsruf (Sabah). Hier ist das, was der Sarajevo Bewohner Mula Mustafa Bašeskija in seiner Chronik über diesen Muezzin sagt: „Beim Tagesanbruch  würde er Lobgesang rezitieren und mit seiner Stimme die Stadt erfüllen." Über diesen Muezzin wissen wir, dass er 1786/87 starb und dass er auf dem Friedhof, der sich gleich gegenüber der Moschee befindet, begraben wurde. Seine Nišans sind kleinerer Dimension und aus grünem Stein (Sinter) ohne Aufschrift, und die Erzählungen sagen, dass sein Name Muhamed war und dass er den Beruf der Beluks – den Beruf, der Jeleks (Westen) und Frauenwesten herstellte - ausübte. Die Mišćina Moschee ist nicht nur wegen seines Muezzins Muhamed aus dem XVIII. Jahrhundert berühmt, sondern hat diese Moschee fast traditionell Muezzins, die mit ihrer Stimme hervorragen, wie es manche sagen „mit dem Sarajevos Maqam", der in enger Verbindung mit der traditionellen Interpretation der Sevdalinka (lyrisches Volkslied) steht.

Die Mišćina Moschee als architektonische Verwirklichung gehört zur der Reihe der schöneren Moscheen Sarajevos. Sie hat ein Minarett aus Stein, ein Walmdach, ein mit reichlich Stalaktiten (Mukarnas) verziertes  Mihrab (Gebetsnische)… Allerdings, das, was diese Moschee von allen anderen Moscheen hervorhebt, sind zwei Malerwerke auf der linken Wand des Objektinneren. Diese zwei kolorierten Bilder in interessanter Perspektive, auf denen sich Mekka und Medina befinden, fertigte  der Maler (Nakaš) Mustafa Faginović  1870 (Sarajevo um 1793 – Istanbul um 1900), der auch durch seine Werke in der berühmten Sultan-Fatih Moschee in Istanbul bekannt war. Viele alte Sarajevobewohner, die keine Möglichkeit hatten, der fünften islamischen Pflicht (Hadsch) nachzugehen, kamen zur gleichen Zeit in die Mišćina Moschee und schafften eine spirituelle Verbindung mit Kabba in Mekka und Rewda des Propheten und der Moschee in Medina, indem sie sich die Bilder der zwei ehrenvollen Tempel anschauten.

Das balkanische Mevlevi-Forschungszentrum – Isa-beg Ishaković, den wir für den Gründer  osmanischen Sarajevos halten, ließ unter anderem auch die berühmte Tekke (Zavija) auf der Lokalität des mittelalterlichen Dorfes Brodac erbauen – Jahrhunderte später und bis heute kennen wir diese Lokalität unter dem Namen Bendbaša.  Die ersten Nachrichten über die Tekke haben wir in der Stiftungsurkunde (Vakufnama) von Isa-bega, datiert aus dem Jahr 1462. Obwohl in der Stiftungsurkunde nicht präzisiert ist, welchem Tariqua die Tekke angehört, gibt es eine Reihe von historischen Tatsachen, die ohne Zweifel darauf hinweisen, dass sie des Mevlevi Tariquas sei. Die Tekke hatte eine turbulente und reiche Vergangenheit, sowie eine äußerst wichtige Rolle in der Entwicklung der Stadt Sarajevo. Leider wurde die Tekke nach dem Zweiten Weltkrieg, genauer 1958, im Namen der modernen urbanen Politik völlig niedergerissen –diese war die Perle der Architektur, die Synthese autochthoner bosnischer und osmanisch-orientalischen Baukunst. Hier die Beschreibung der Tekka Isa-Begs aus der Seyahatname (Reisebuch) oder aus der Feder des berühmtesten osmanischen, aber auch weltlichen Reisebuchautors Evliya Celebi (XVII. Jhd):

„Die Mevlevi Tekke befindet sich auf dem Ufer des Flusses Miljacka, an einem Ort, der so grandios ist wie der Paradiesgarten. Das ist die Vakuf-Tekke des (Ordens) Jalal Uddin Rumis. Sie hat einen Saal für den Ritus der Derwische (Semanhana), einen Unterhaltungsraum (Mejdan) und siebzig-achtzig weiträumigen Derwisch Zellen mit einer Galerie, auf der die Derwische spielen (Mutriban), und eine Küche (Imaret) und ein Esszimmer. Ihr Oberhaupt (Scheich)ist ein gebildeter Derwisch, wessen Gebete vom Gott erhört werden. Das Oberhaupt ihrer Spieler (Najezibasa), Kaligrafe Mustafa, hat eine wunderschöne Schrift. "

Obwohl die Mevlevi-Isa-Beg-Tekke Ende 50-er Jahre des XX. Jhd. niedergerissen wurde, starb der Mevlevi-Orden in Sarajevo nie aus. Dieser war immer, mehr oder weniger, präsent, meistens in der Form von Lektionen aus Mesnevi – dem Hauptwerk des geistlichen Stabs (Qutba) des Mevlevi Tariqua Hz. Mevlana Jalal Uddin Rumis (Belhija).

Mit dem Bau des balkanischen Mevlavi-Forschungszentrums oberhalb Kovači,  erreicht  die Tradition der Mevlevi im Jahr 2013 in Sarajevo eine neue Dimension. Dieses Zentrum wurde in  architektonischer Form der damaligen Isa-Beg-Tekke auf Bendbaša erbaut. Dieses ist die Frucht einer mehrjährigen Freundschaft zweier Partnergemeinden: der Gemeinde Seldschuk von Konya (die Türkei) und der Gemeinde Altstadt von Sarajevo (Bosnien-Herzegowina).

Es ist zu hoffen, dass dieses Zentrum als zukünftiger Mevlevi Dergah der Zusammenfluss derjenigen sein wird, die nach der Lebensquelle (Abu-Hayat), zu der Hidr (a.s.) – Bote der ewigen Gotteshierognose (ma'rifa akhirawiyya) - vorbeikommt, prusten. Amin!


Sebilj – javna česma

- je podignut 1753. god. sredstvima bosanskog vezira Mehmed-paše Kukavice. Sebilj je imao burnu povijest, pa je više puta obnavljan. Sadašnji izgled, u neomaurskom stilu, dao mu je 1891. godine arhitekta Josip Vancaš.


Kazandžiluk, Male daire i Luledžina ulica

Čine ambijentalnu cjelinu koja daje sliku stare Baščaršije, onakve kakva je bila prije jedno stoljeće i više. U ulici Kazandžiluk već nekoliko stoljeća njeguje se ručna izrada bakrenog posuđa i drugih predmeta, a u Luledžinoj ulici formiran je mali "trg” oko kojeg su nekada bile daire (kameni magacini za smještaj robe), pa tako i danas imamo sačuvane Male daire.


Gazi Husrevbegova džamija

(Begova džamija) je podignuta 1530. god. Podigao ju je najveći sarajevski vakif Gazi Husrev-beg. Ovo je najmonumentalnija sakralna građevina iz osmanskog perioda u BiH. Vjeruje se da je autor Begove džamije bio Perzijanac Adžem Esir Ali, a da su u izgradnji džamije učestvovali dubrovački i domaći majstori.



Brusa-bezistan – Muzej grada Sarajeva

je smješten u trgovačkom središtu Baščaršije, kojeg je podigao veliki vezir Rustem-paša 1551. god. Brusabezistan je nazvan po Bursi jer se u njemu prodavala svila iz ovog (maloazijskog) grada. Danas je Brusabezistan adaptiran za dio postavke Muzeja grada Sarajeva.

 


 



Bosanski Türk English Deutsch Italiano Italiano